Aus der Geschichte von St. Valentin auf der Haide
Nachweislich wurde das heutige Südtirol zuerst von Illyrern, Ligurern und später von den Rätern besiedelt. Im 15. Jahrhundert vor Christus eroberten die Römer das Land der Räter und unterwarfen den Stamm der Venostes, von dem auch die Bezeichnung Vinschgau abzuleiten ist. Der Reschenpass wurde lange vor dem Bau der Via Claudia Augusta als Übergang benutzt, dies beweist der Fund einer bronzezeitlichen Lappenaxt am Reschen.
Neuste Erkenntnisse zeugen von einer ersten Besiedlung in St. Valentin aus der Römerzeit. Damals soll sich im heutigen Ortsteil Dörfl (Monteplair) eine Pferdekutschenstation der Römer befunden haben.
Die erste Besiedlung im heutigen Ortskern geht auf die Gründung eines Hospizes zurück. Der wohlhabende und fromme Burgeiser Ulrich Primele hat im Jahr 1140 ein Hospitz zur Rettung und Aufnahme von Reisenden gegründet. Ein Hospiz (hospitale pietatis, refrigerium pauperum xenodochium) bezeichnet im Mitttelalter eine Anstalt für Fremde, Pilger, Wanderer, Kranke, Arme und Hilfsbedürftige. Neben dem Hospitz von St. Bernhard in der Schweiz war das Hospiz in St. Valentin eine der ersten Einrichtungen dieser Art. Diese Begebenheit unterstreicht die lange Tradition der Gastfreundschaft St. Valentins. Neben dem südlichsten See der damals noch drei Seen entstand 1140 in der Nähe des Hospizes auch die erste Kapelle zum heiligen Valentin. Vom St. Valentin Hof und von der St. Valentins Kapelle leitet die heutige Bezeichnung des Dorfes ihren Ursprung ab. Seit 1314 scheint die Ortschaft als Gemeinde auf und seit 1408 mit den Beinamen AUF DER HAID.
Die Bewohner St. Valentins lebten über Jahrhunderte von der Landwirtschaft, bis sich Ende des 19. Jht und anfangs des 20 Jht. Der Tourismus etablierte. Der erste Tourismus Verein St. Valentins wurde. 1904 unter dem Namen „pro loco“ gegründet, darauf folgte 1905 die Gründung des ersten Skiclubs Südtirols. Einen touristischen Aufschwung gab es auch durch den Bau der Vinschgauer Eisenbahn 1905, damals wurde St. Valentin als Wintersportort für den Churort Meran angepriesen. Stetig gewann der Tourismus an Gewichtung, sei es als Wintersportort oder als Luftkurort und Ort der Sommerfrische. 1957 wurde in St. Valentin der erste Skilift gebaut darauf folgte im Jahr 1962 der Ausbau des Skigebiets Haideralm, welche bis heute einen wichtigen Stellenrang in St. Valentin hat. Die neuesten Bemühungen gehen in Richtung eines Zusammenschlusses der Skigebiete Schöneben und Haideralm.
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